Von Kerstin
Digital Natives: Mit dem neuen Weihnachtsgeschenk gleich ein Selfie machen
Vorweihnachtszeit bedeutet für viele: Kerzenschein, duftende Weihnachtsplätzchen – und große Shopping-Touren. Doch „Deutschlands oberster Kinderarzt“ hat die feierliche Jahreszeit mit Schlagzeilen eingeläutet, die so manchen weihnachtlichen Gabentisch beeinflussen könnten. Thomas Fischbach, Chef des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, fordert rigoros:
„Kein Smartphone für Kinder unter elf Jahren!“ Das ewige Wischen und Daddeln auf den Geräten schädige die Kinder nachhaltig und fördere Konzentrationsprobleme.
Doch spätestens ab der weiterführenden Schule, also mit rund zehn Jahren, gehört für die Mehrheit der Kinder ein Smartphone zu den täglichen Begleitern. Was tun? Es gibt Wege, Kindern die verantwortungsvolle Nutzung von Smartphone und Co. beizubringen. Und das ganz praktisch – mit einem Smartphone!
Jahrelang keinerlei digitale Medien und mit elf ein eigenes Smartphone? Keine gute Idee! Besser ist es, wenn das Kind sich langsam an die virtuelle Welt herantasten und -klicken kann. Zu Beginn gemeinsam mit Ihnen. Grundschul-Kinder benötigen kein eigenes Smartphone oder Tablet, um Medienkompetenz zu erlernen.
Ab 10 Jahren: Haben die Kinder gelernt, sich an vereinbarte Zeiten und Regeln zu halten, steht einem eigenen Gerät jetzt nichts mehr im Wege. Ein sicheres Internet – beispielsweise über die NannyBox – ermöglicht Kindern ungefährliches Surfen. Vereinbaren Sie mit dem Kind außerdem, dass es keine Apps auf eigene Faust herunterlädt. Gibt es allerdings bei der Nutzung von „Familien“-Geräten regelmäßig Konflikte, ist es noch zu früh für ein eigenes Smartphone. Hier gilt: Jedes Kind ist anders. Eltern haben das beste Gespür dafür, was ihrem Kind guttut.
Ab 12 Jahren können Kinder auch außerhalb der eigenen vier Wände surfen. Wenn in den vorigen Jahren eine solide Basis rund um den Umgang mit digitalen Medien gelegt wurde, lauern nun weniger Fallstricke. Prüfen Sie jedoch regelmäßig gemeinsam mit Ihrem Kind die Sicherheitseinstellungen und vereinbaren Sie zusätzliche Regeln – beispielsweise für die sozialen Netzwerke. Nachts sollte das Gerät – weiterhin – ausgeschaltet bleiben.
Das passende Gerät finden
Spätestens wenn „das neue iPhone“ in krakeliger Schrift auf dem Wunschzettel steht, gilt es, sich weitere Gedanken über das Objekt der Begierde zu machen. Welches darf’s denn sein? Die allerneusten Trendsetter sind in Kinderhänden schlicht überdimensioniert. Noch ärgerlicher, wenn das Prachtstück beim Wanderausflug verlorengeht oder beim Radfahren aus der Tasche und in tausend Scherben fällt. Bevor die Erwartungshaltung zu groß wird, besuchen Sie mit Ihrem Kind ein Fachgeschäft. Informieren Sie sich hier gemeinsam über geeignete Geräte. Geben Sie dem Kind die Gelegenheit sich zu den Punkten zu äußern, die ihm wichtig sind. Natürlich ist die Überraschung unterm Weihnachtsbaum im Anschluss vielleicht nicht mehr ganz so groß. Aber wenn schon ein neues Gerät auf dem Gabentisch landet, sollte es passgenau sein.
Muss es denn überhaupt ein nagelneues Smartphone sein? Erziehungswissenschaftler Albert Wunsch – Name von der Redaktion nicht geändert – hält Smartphones bereits aufgrund des hohen Preises für ungeeignet. Bei ausreichend finanziellem Spielraum und Kindern, denen nicht jeder Wunsch sofort erfüllt wird, ist allein der hohe Preis kein Ausschlusskriterium. Allerdings ist in der Tat der Einwand, die Wunschliste könne zum Bestellzettel ausarten, berechtigt. Ein hochpreisiges Geschenk sollte die Ausnahme sein. Eventuell legen hierfür alle Familienmitglieder inklusive Großeltern zusammen. Alternativ kann ein gebrauchtes Gerät zum „ersten eigenen“ für Ihr Kind werden. Kaufen Sie eine schöne Schutzhülle sowie eine neue SIM-Karte und richten Sie kindgerechte Apps ein – schon hat Ihr Nachwuchs ein eigenes Smartphone. Diese Lösung ist nicht nur nachhaltig, sondern auch günstig.
Tablet, PC und Co. als Weihnachtsgeschenk für Kinder
Grundsätzlich gelten bei Tablet, Notebook und Co. ähnliche Altersempfehlungen wie bei einem Smartphone. Allerdings bietet sich insbesondere bei Tablet und Notebooks die Anschaffung eines „Familien-Geräts“ an, das alle zu vereinbarten Zeiten nutzen können. So können Kinder einerseits eigenverantwortlich Spielen oder Surfen. Andererseits minimieren Sie dadurch die Gefahr, dass das Gerät auf Nimmerwiedersehen samt Sprössling im Kinderzimmer verschwindet. Schließlich ist es für alle da. Natürlich kann ein „Familien-Gerät“ auch eine Überraschung zu Weihnachten sein. Individuelle kleine Geschenke sorgen dafür, dass jeder etwas auspacken darf.
An Heiligabend fast immer ein Muss: das Foto fürs Familienalbum und die Verwandtschaft
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