Digitale Challenges und Kettenbriefe erreichen fast täglich jedes Kind

Von Kerstin

Beim Game Master handelt es sich um eine Maskenfigur, die virtuellen Grusel verbreiten soll. Wir erklären, warum der Game Master für YouTuber ein gutes Geschäft ist.  

Zum Fürchten: Der Game Master gibt durch Kettenmails Befehle und droht bei Nichtbefolgung mit Konsequenzen

Mittlerweile gibt es neben Momo eine weitere Schreckgestalt, die die Aufmerksamkeit von besonders jungen Internet-Nutzern fesselt: Die Rede ist vom „Game Master“. Diese Figur trägt die Maske der „Anonymous“-Bewegung und generiert vor allem durch US-amerikanische YouTuber viel Aufmerksamkeit: So beispielsweise in zahlreichen gestellten Videos der YouTuberin Rebecca Zamolo – über 7 Millionen Abonnenten – mit der Maskenfigur. In inszenierten Videos lässt sie sich beispielsweise vom Game Master entführen. Zwar verkündete sie in einem Video Ende Juli 2019, der Game Master sei nur ein Fake. Doch taucht die Figur auch später weiterhin als gute Geldquelle für zahlreiche ihrer Werbeeinnahmen auf. Kein Wunder: Ein bisschen Grusel mit Maske, inszenierte Entführungen mit der wackligen Kamera, schon sind die Zuschauer gebannt. Auch deutsche YouTuber machen mit. Die Prank Brothers mit rund 2,1 Millionen Abonnenten zeigen beispielsweise einen Schwimmbadausflug, bei dem der Game Master auf der Wasserrutsche auftaucht.  

Aus Spaß wird Ernst

Was ältere Kinder zum Lachen animiert, kann jüngere nachhaltig ängstigen. Dass der Game Master auch bei den ganz jungen Zielgruppen angekommen ist, zeigen Videos der achtjährigen Ava: In gestellten Videos nimmt sie – gelenkt von ihren Eltern – die Schreckfigur zwar auf die Schippe und betont, dass es ihn eigentlich gar nicht gibt.

Aus Spaß kann schnell Ernst werden

Dennoch taucht der Maskenmann regelmäßig in ihren Videos auf und gibt der jungen Ava Challenges wie „finde das außergewöhnlichste Produkt im Drogeriemarkt“ oder „kaufe heimlich Klamotten für Papa”. Diese Videos finden immerhin über 100.000 Zuschauer. Doch aus Spaß wird schnell Ernst: Junge Kinder können das Auftauchen der Maskenfigur oft nicht verarbeiten.
Wie bei Momo können zum Beispiel Fake-Accounts bei WhatsApp Messenger-Nachrichten versenden, die Kinder zusätzlich ängstigen. Auch beim Game Master: Mit dem Kind darüber reden hilft, Panikmache nicht. Schon die Kleinsten können anhand des Game Masters dazu animiert werden, kritisch zu hinterfragen, was an den billig gemachten Grusel-Videos eigentlich so sehenswert ist.

Anonyme Kommunikation sollte im Umfeld von Kindern unterbunden werden

Auf den Punkt gebracht – Tipps zum Schutz auf Messengern 

  • Kommunikation unterbinden - Nachrichten, die eurem Kind seltsam vorkommen, sollte es mit euch zu besprechen. Ketten-Nachrichten mit Aufforderungen zum Weiterleiten sind zu löschen.
  • Austausch von Daten - Es sollten keine privaten Informationen mit Fremden geteilt und etwaige Links oder Anhänge keinesfalls geöffnet werden.
  • Unbekannte Rufnummern - Anrufer die unbekannte Rufnummern verwenden oder die eigene Rufnummer unterdrücken sollten blockiert werden. Apple iPhones können anonyme Anrufe automatisch sperren.

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Kinder. Sicher. Surfen.

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